Heilerziehungspfleger / Heilerziehungspflegerin

Du möchtest in deinem Beruf mit anderen Menschen zu tun haben, siehst eine Herausforderung in der Förderung von Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen und bist begeistert von dem Inklusionsgedanken, der allen gleiche Chancen eröffnet?

Als Heilerziehungspfleger kannst du dazu beitragen, dass sich in der Gesellschaft etwas verändert, denn zu deinem Aufgabenbereich gehört es auch, dich für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung einzusetzen.

Vor allem kannst du aber Menschen, die auf die Hilfe anderer angewiesen sind, dabei unterstützen, einen lebenswerten Alltag zu erleben. Du kannst Konzepte entwickeln, um die Motorik der Patienten zu fördern oder kreative, musische oder rhythmische Aktivitäten anregen. Du wirst aber auch erster Ansprechpartner für Behörden, Ämter, Bildungseinrichtungen oder Reha-Zentren sein.

Ähnlich wie Erzieher kümmern sich auch Heilerziehungspfleger um Kinder, allerdings um Kinder mit körperlichen oder geistigen Einschränkungen, die unter Umständen ihr ganzes Leben lang auf Hilfe im Alltag angewiesen sind. Das bedeutet, dass du als Heilerziehungspfleger sehr häufig auch im Er-wachsenenbereich eingesetzt werden kannst. Dabei trägst du viel Verantwortung in der Begleitung und Förderung der Menschen mit Behinderung und musst bei jedem Einzelnen Rücksicht auf sein ganz individuelles Krankheitsbild beziehungsweise seine Entwicklung nehmen. Menschen mit motorischen Einschränkungen benötigen völlig andere Unterstützung als Kinder oder Erwachsene mit psychischen Krankheiten.

Zur Arbeit in der Behindertenhilfe gehört auch die Betreuung im Krisenfall, und das kann vor allem bei psychisch Kranken ans eigene Limit gehen. Wer eine berufliche Zukunft als Heilerziehungspfleger anstrebt, sollte in sich ruhen und bereit sein, auch in Ausnahmesituationen Verantwortung zu übernehmen. Ganz wichtig ist es, sich vorab ausgiebig durch einschlägige Praktika über die Realität der Arbeit zu informieren.

Heilerziehungspfleger arbeiten häufig in Wohn- und Pflegeeinrichtungen. Wer später von der reinen Betreuung in die Therapie wechseln möchte, kann sich zum Heilpädagogen weiterbilden. 

 

Voraussetzung:
 
Erweiterte Berufsbildungsreife oder (Fach) Abitur. Zweijährige einschlägige Ausbildung oder für den Beruf förderliche Tätigkeit (z.B. als Sozialassistent). Probehalbjahr. Vorab unbedingt ein Praktikum absolvieren!

Dauer: 3 Jahre Vollzeit Schule mit integrierten Praktika, OSZ und private Fachschulen, Ferien wie staatliche Schulen.

Verdienst: Einstiegsgehalt 1.300 bis 1.700 Euro brutto

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